Samstag, 11. April 2015

Erste Woche in Colmar

Erste Woche: 06.04.2015 - 12.04.2015

Auch wenn mir am Montag der Abschied von Thommy wahnsinnig schwer fiel, habe ich mich nach einer Woche gut in Colmar eingelebt.
Ich wohne zusammen mit französischen Studenten in einem Wohnheim. Die Zimmergröße ist ok, nur das Bad ist sehr klein geraten. Es hat die Größe einer Flugzeugtoilette plus winziger Dusche direkt neben dem WC. Zum Glück bin ich ja klein und schmal ;-) Außerdem variieren Wasserdruck und Temperatur ständig während des duschens, aber für die 5 Monate geht das schon mal. Noch eine witzige Information für Opa Sepp über französische Elektrotechnik: einen eigenen Schalter für das Badlicht gibt es nicht. Es gibt nur einen Lichtschalter in meinem Zimmer und mit diesem gehen sowohl Bad-, als auch Zimmerbeleuchtung an. Wenn ich also Abends das Licht in meinem Zimmer an habe, brennt auch gleichzeitig das Badlicht obwohl ich es gar nicht brauche. Aber egal, für französische Verhältnisse ist die Unterkunft echt preiswert, obwohl ich immer noch 1/2-mal so viel zahle wie in Dresden. 
meine Flugzeugtoilette


ma petite chambre
Bereits in der ersten Woche habe ich auf Arbeit echt viel gelernt und gesehen. Die Maschinen, die Liebherr herstellt sind der Wahnsinn. Alleine hier in Colmar gibt es 3 Liebherr-Werke. Liebherr France, die kleine Bagger zum Beispiel für das Baugewerbe herstellen. Außerdem ein Motorenwerk von Liebherr und Liebherr Mining Equipment. Ich bin bei letzterem angestellt. In dem Werk werden unter anderem Tagebau-Bagger gefertigt, die größer als ein Einfamilienhaus sind. 
Das Wetter war bis jetzt richtig toll. Am Freitag waren sogar schon 25°C. Das freut besonders meine Sommersprossen. Jedoch hatte ich bis jetzt noch nicht so viel Zeit die Sonnen zu genießen, da ich nicht vor 17 Uhr Feierabend mache (ausgenommen Freitag da bin ich "schon" 16:20 gegangen). Es gibt einfach viel zu tun und die Arbeit macht Spaß, dadurch verging die Woche auch wie im Flug. Ich arbeite in einem tollen Team. Die Kollegen sind richtig nett und locker drauf. Da so tolles Wetter war, sind wir am Freitag zum Mittagessen in die Innenstadt von Colmar gefahren. Freitagmittag Flammkuchen in der Sonne essen, was gibt es schöneres :-) 
Ansonsten essen wir immer in der Kantine. Dort ist das Essen gut und preiswert. Am Donnerstag ist immer Schnitzel und Pommes-Tag, also wie in der Uni-Mensa,  da muss ich mich gar nicht umgewöhnen. Die Portionen sind immer ziemlich  groß und es gibt in Frankreich als Hauptspeise immer Fisch oder Fleisch zur Auswahl. Das wäre also nichts für Vegetarier. Am Mittwoch hatte ich ein Fischgericht mit einer seltsamen grau-braunen Soße, das sah alles ziemlich glibberig aus. Da musste ich erst  mal über  meinen  Schatten springen um das zu essen, hat dann  aber gar nicht so schlecht geschmeckt.
Nur mit der Sprache tue ich mich noch sehr schwer. Auf Arbeit können zum Glück die meisten Englisch und manche auch deutsch. Ansonsten verständige ich mich mit ein paar Brocken Französisch und mit Händen und Füßen.

Am Samstag habe ich mit dem Fahrrad die Umgebung von Colmar erkundet. Ich bin zwar nicht dort raus gekommen, wo ich eigentlich hin wollte, aber ich habe trotzdem schöne Ecken entdeckt. Die Navigation ohne Karte hat sich dann doch als etwas schwieriger erwiesen als anfangs gedacht und die Beschilderung ließ auch zu wünschen übrig. Für die nächste Tour muss ich mir unbedingt eine Wander- und Fahrradkarte besorgen. Nichts desto trotz war der Ausflug schön. Letztendlich bin ich zwischen Weinanbaugebieten bis nach Ammerschwihr gefahren. Ein hübsches mittelalterliches Dorf, dass jedoch auch im 2. Weltkrieg stark zerstört wurde.     

fragender, wegsuchender Blick


der Weg entlang des Weines

in etwas die Route, die ich gefahren bin
(in Foyer Sainte-Marie wohne ich)





Ammerschwihr
Am Sonntag habe ich wie ein Tourie die Innenstadt von Colmar erkundet. Das Elsass ist wirklich der komplette Mix aus Deutschland und Frankreich. Direkt neben Crêpes werden Würstchen und Brezeln verkauft. Es gibt sogar elsässisches Bier, probiert habe ich  es aber bis jetzt noch nicht.
Colmar hat wirklich eine tolle historische Altstadt. Da ich auch schon immer mal Macarons probieren wollte, habe ich dann auch gleich mal welche in einer Patisserie gekauft. Sie sehen toll aus, schmecken auch ganz gut,aber für meinen Geschmack sind sie mir zu süß.  
Nach meiner Erkundungtour habe ich mich dann noch schön in die Sonne gelegt und den Rest des Tages genossen.
Miniaturausführung von Versailles
l´église Saint-Martin, die Kathedrale von Colmar
Kaffee und Macarons

Viele liebe Grüße an alle Daheim.

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