Sonntag, 26. April 2015

Die dritte Woche

Dritte Woche: 20.04.2015 - 26.04.2015

Diese Woche habe ich wieder echt viel  erlebt.
Am Montag war das Motorradtraining meines Kollegen. Er fährt sogar bei den französischen Meisterschaften für Langstreckenrennen mit. Über den Winter hat er das Motorrad neu aufgebaut und nun hat er die ersten Tests damit gemacht. Sonst verfolge ich Motorradrennen nur im Fernsehen, deshalb war es richtig toll ein Training mal live zu sehen....ich will unbedingt mal live zur MotoGP!

Gilles(mein Kollege) und ein Freund von ihm beim Training
Fotoshooting für alle Liebherr-Leute ;-)
Am Dienstag haben mich meine Mitbewohner gefragt, ob ich mit laufen gehen möchte. Da ich mit denen bis jetzt noch nichts unternommen habe, konnte ich einfach nicht nein sagen. Obwohl ich noch heftigen Muskelkater vom Wochenende hatte, war es trotzdem schön. Wir sind 7 km entlang der Felder immer mit Blick auf die Berge gerannt. Bei einem so schönen Panorama kann man einfach nur motiviert sein.

Am Mittwoch hatten wir in der WG eine Geburtstagsfeier. Das war echt lustig und ich habe auch etwas französisch gelernt. In meiner WG sind alle sehr rücksichtsvoll. Es waren zwar alle zu der Feier eingeladen, aber wir haben trotzdem  nicht so sehr laute Musik  gemacht. Um 11 sind wir dann ins Bett, weil ja alle am nächsten Tag auf Arbeit oder in  die Uni mussten.

Am Donnerstag wurde ich dann für die Mittagspause zu einer Motorradtour eingeladen. Wir können bis zu 2 Stunden Mittagspause machen, dass wird dann natürlich von den Überstunden abgezogen. Also haben wir das schöne Wetter genutzt und sind mit dem Motorrad in die Berge gefahren (ich bin nur mitgefahren). Meine Kollegen waren sehr rücksichtsvoll und haben wegen mir extra etwas langsamer gemacht. Im Sonnenschein das Mittagessen in den Bergen genießen, daran könnte ich mich gewöhnen ;-)



Am Samstag habe ich dann noch mal eine kleine Tour durch die Innenstadt von Colmar gemacht, aber es war alles voller Touries... Also habe ich mir dieses mal den Wasserturm von Colmar angeschaut. Auf französisch château d´eau, dass heißt wortwörtlich übersetzt Schloss des Wassers. Eine echt niedliche Sprache ist das schon. Der Wasserturm wurde von den Deutschen  erbaut, als das Elsass mal zwischen durch, im Laufe der Geschichte, zu Deutschland gehört hatte.
Der Wasserturm von Colmar
Abends war ich zu einem apéretif-dinner bei meinen Kollegen eingeladen. Die haben zu dritt ein altes Haus ganz in meiner Nähe gekauft und renovieren es jetzt zusammen. Mir wurde vorher erklärt es wäre ein sehr einfaches Dinner, bei dem es ein paar Kleinigkeiten zu essen und Drinks gibt. Also dachte ich es gibt mehr Drinks als essen und habe deshalb vorher noch etwas gegessen. Das war ein Fehler... Eine Kleinigkeit bedeutet bei Franzosen, dass die Zubereitung einfach ist. Es bedeutet nicht, dass es wenig zu essen gibt. Es ist unglaublich, was die Franzosen in sich reinschaufeln können. In Frankreich ist es üblich, dass man sich mit Freunden trifft und sich beim Essen und mit ein paar Drinks unterhält. Das machen die auch so, wenn sie danach in  einen Club tanzen gehen. Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass es genau so ist wie in Deutschland, dass man schon vorher was gegessen hat und sich dann mit seinen Freunden zu einem Drink trifft oder, dass es vorher explizit gesagt wird, wenn es doch richtig was zu Essen gibt. Tja falsch gedacht. Letztendlich haben wir zu sechst vier oder fünf Flammkuchen und ein Blech Pizza verspeist. Danach gab es noch als Nachtisch Muffins. Dazu  gibt es natürlich auch Wein, jedoch wird erst im Anschluss richtig mit trinken angefangen. Ich war dann so gegen um drei Uhr wieder zu Hause und habe dann am Sonntag bis 10:30 geschlafen.

Ganz viele liebe Grüße.

Sonntag, 19. April 2015

Meine zweite Woche

Zweite Woche: 13.04.2015 - 19.04.2015

Diese Woche habe ich super viele Vorschläge von meinen Arbeitskollegen bekommen, was man hier alles unternehmen und sehen kann. Bei der Fülle an Informationen weiß ich gar nicht so richtig was ich mir jetzt als nächstes anschauen soll...
Außerdem wurde ich zu einem Motorrad-Renn-Training von einem Kollegen eingeladen, als ich in der Mittagspause erwähnt habe, dass ich gerne MotoGP schaue. Das findet am Montag auf einer Rennstrecke (L´Anneau du Rhin) in der nähe von Colmar statt. Einer meiner Kollegen hat ein neues Motorrad  und das möchte er auf der Strecke testen. Alle Motorrad-Interessierten aus unserer Abteilung fahren mit dort hin um dabei  zuzuschauen. Darauf freue ich mich schon riesig, dass wird bestimmt lustig.

Diese Woche hatte Felix seinen letzten Arbeitstag von seinem Praktikum bei Liebherr. Zum Abschied hat er seine Kollegen und mich Donnerstag Abend zur After-Work-Party eingeladen. Die After-Work-Party findet jede Woche in einem anderen Club von Colmar statt. Es waren echt viele Leute da. Bei der Gelegenheit habe ich  auch  gleich ein paar Arbeitskollegen von Felix kennen gelernt. Die waren echt cool drauf, sehr freundlich und konnten zum Glück alle Deutsch. Das war ein super Abend.

Am Samstag habe ich diesmal nichts besonderes gemacht, aber dafür war ich am Sonntag mit einem Arbeitskollegen in den Vogesen wandern. Brian kommt aus den USA und ist vor 2 Jahren nach Colmar zu Liebherr gekommen. Er hat mir diese Woche angeboten die Umgebung zu zeigen und das Angebot habe ich dann auch gleich wahrgenommen. Wir sind in 6 Stunden 15,8 km gewandert und haben dabei 800 Höhenmeter überwunden. Wir sind bei super Sonnenschein gestartet. Durch einen wunderschönen Wald ging es auf zum 3. höchsten Berg der Vogesen. Oben angekommen hatten wir sogar noch teilweise Passagen mit Schnee und wir hatten einen richtig heftigen und eisigen Wind. Da war es toll wieder in die wärmeren Luftschichten zu kommen. Jetzt bin ich richtig platt und morgen wird mir sicherlich alles weh tun, aber es war eine tolle Tour.


On top
Brian und ich

Viele Liebe Grüße nach Hause. 

Samstag, 11. April 2015

Erste Woche in Colmar

Erste Woche: 06.04.2015 - 12.04.2015

Auch wenn mir am Montag der Abschied von Thommy wahnsinnig schwer fiel, habe ich mich nach einer Woche gut in Colmar eingelebt.
Ich wohne zusammen mit französischen Studenten in einem Wohnheim. Die Zimmergröße ist ok, nur das Bad ist sehr klein geraten. Es hat die Größe einer Flugzeugtoilette plus winziger Dusche direkt neben dem WC. Zum Glück bin ich ja klein und schmal ;-) Außerdem variieren Wasserdruck und Temperatur ständig während des duschens, aber für die 5 Monate geht das schon mal. Noch eine witzige Information für Opa Sepp über französische Elektrotechnik: einen eigenen Schalter für das Badlicht gibt es nicht. Es gibt nur einen Lichtschalter in meinem Zimmer und mit diesem gehen sowohl Bad-, als auch Zimmerbeleuchtung an. Wenn ich also Abends das Licht in meinem Zimmer an habe, brennt auch gleichzeitig das Badlicht obwohl ich es gar nicht brauche. Aber egal, für französische Verhältnisse ist die Unterkunft echt preiswert, obwohl ich immer noch 1/2-mal so viel zahle wie in Dresden. 
meine Flugzeugtoilette


ma petite chambre
Bereits in der ersten Woche habe ich auf Arbeit echt viel gelernt und gesehen. Die Maschinen, die Liebherr herstellt sind der Wahnsinn. Alleine hier in Colmar gibt es 3 Liebherr-Werke. Liebherr France, die kleine Bagger zum Beispiel für das Baugewerbe herstellen. Außerdem ein Motorenwerk von Liebherr und Liebherr Mining Equipment. Ich bin bei letzterem angestellt. In dem Werk werden unter anderem Tagebau-Bagger gefertigt, die größer als ein Einfamilienhaus sind. 
Das Wetter war bis jetzt richtig toll. Am Freitag waren sogar schon 25°C. Das freut besonders meine Sommersprossen. Jedoch hatte ich bis jetzt noch nicht so viel Zeit die Sonnen zu genießen, da ich nicht vor 17 Uhr Feierabend mache (ausgenommen Freitag da bin ich "schon" 16:20 gegangen). Es gibt einfach viel zu tun und die Arbeit macht Spaß, dadurch verging die Woche auch wie im Flug. Ich arbeite in einem tollen Team. Die Kollegen sind richtig nett und locker drauf. Da so tolles Wetter war, sind wir am Freitag zum Mittagessen in die Innenstadt von Colmar gefahren. Freitagmittag Flammkuchen in der Sonne essen, was gibt es schöneres :-) 
Ansonsten essen wir immer in der Kantine. Dort ist das Essen gut und preiswert. Am Donnerstag ist immer Schnitzel und Pommes-Tag, also wie in der Uni-Mensa,  da muss ich mich gar nicht umgewöhnen. Die Portionen sind immer ziemlich  groß und es gibt in Frankreich als Hauptspeise immer Fisch oder Fleisch zur Auswahl. Das wäre also nichts für Vegetarier. Am Mittwoch hatte ich ein Fischgericht mit einer seltsamen grau-braunen Soße, das sah alles ziemlich glibberig aus. Da musste ich erst  mal über  meinen  Schatten springen um das zu essen, hat dann  aber gar nicht so schlecht geschmeckt.
Nur mit der Sprache tue ich mich noch sehr schwer. Auf Arbeit können zum Glück die meisten Englisch und manche auch deutsch. Ansonsten verständige ich mich mit ein paar Brocken Französisch und mit Händen und Füßen.

Am Samstag habe ich mit dem Fahrrad die Umgebung von Colmar erkundet. Ich bin zwar nicht dort raus gekommen, wo ich eigentlich hin wollte, aber ich habe trotzdem schöne Ecken entdeckt. Die Navigation ohne Karte hat sich dann doch als etwas schwieriger erwiesen als anfangs gedacht und die Beschilderung ließ auch zu wünschen übrig. Für die nächste Tour muss ich mir unbedingt eine Wander- und Fahrradkarte besorgen. Nichts desto trotz war der Ausflug schön. Letztendlich bin ich zwischen Weinanbaugebieten bis nach Ammerschwihr gefahren. Ein hübsches mittelalterliches Dorf, dass jedoch auch im 2. Weltkrieg stark zerstört wurde.     

fragender, wegsuchender Blick


der Weg entlang des Weines

in etwas die Route, die ich gefahren bin
(in Foyer Sainte-Marie wohne ich)





Ammerschwihr
Am Sonntag habe ich wie ein Tourie die Innenstadt von Colmar erkundet. Das Elsass ist wirklich der komplette Mix aus Deutschland und Frankreich. Direkt neben Crêpes werden Würstchen und Brezeln verkauft. Es gibt sogar elsässisches Bier, probiert habe ich  es aber bis jetzt noch nicht.
Colmar hat wirklich eine tolle historische Altstadt. Da ich auch schon immer mal Macarons probieren wollte, habe ich dann auch gleich mal welche in einer Patisserie gekauft. Sie sehen toll aus, schmecken auch ganz gut,aber für meinen Geschmack sind sie mir zu süß.  
Nach meiner Erkundungtour habe ich mich dann noch schön in die Sonne gelegt und den Rest des Tages genossen.
Miniaturausführung von Versailles
l´église Saint-Martin, die Kathedrale von Colmar
Kaffee und Macarons

Viele liebe Grüße an alle Daheim.